Orbetello und seine Lagune ☀️ Besuchen Sie Orbetello
- Kategorie Was in der Maremma zu besuchen
Orbetello, die rumpfförmige Stadt
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Sehenswürdigkeiten in Orbetello
Orbetello zählt zu den faszinierendsten Zielen an der toskanischen Küste und liegt in einer Landschaft, die ihresgleichen sucht. Die Altstadt erhebt sich auf einer schmalen Landzunge, die die Lagune durchschneidet, und bildet ein einzigartiges Gleichgewicht zwischen Wasser und Land. Mit der Festlandküste ist die Inselstadt über zwei natürliche Sanddämme verbunden: den Tombolo della Feniglia und den Tombolo della Giannella, lange Dünenstreifen, die von Pinien, Radwegen und naturbelassenen Stränden gesäumt sind – perfekt für Spaziergänge, Radtouren und entspannte Badetage.
Aus der Vogelperspektive erinnert der Grundriss von Orbetello an einen Schiffsrumpf, der in der Lagune vor Anker liegt; über einen 1841 errichteten Damm ist er mit dem eindrucksvollen Vorgebirge des Monte Argentario verbunden. Trotz ihres heutigen Rufs als lebhaftes Badeziel hat sich die Stadt ihre Authentizität bewahrt: Der Fischmarkt war über Jahrhunderte das wirtschaftliche Herz und machte die Lagunenküche weithin bekannt – etwa für Bottarga di Orbetello oder die feine sfogliata di pesce.
Rund um die Stadt erstreckt sich das Naturschutzgebiet Lagune von Orbetello, ein international bedeutendes Feuchtgebiet, in dem Flamingos, Reiher, Stelzenläufer und zahlreiche Zugvögel beobachtet werden können. Gut markierte Naturpfade und Beobachtungshütten erleichtern das Birdwatching; Agriturismi, Campingplätze und Boutique‑Hotels sind in die grüne Maremma‑Landschaft eingebettet. Erste Siedlungsspuren reichen bis in die Etruskerzeit zurück, sichtbar an den mächtigen Polygonalmauern. Über die Herkunft des Stadtnamens wird noch diskutiert: „Orvelus“, „Urva Tellus“ oder „Urbis Tellus“ – von kreisförmiger Stadt bis „Land des Urbs“ reichen die Deutungen.
Sehenswert sind der malerische Spanische Mühlenturm – letzter Zeuge von neun Windmühlen, die einst das Lagunenwasser nutzten –, sowie der Dom Santa Maria Assunta, der auf einem etruskisch‑römischen Tempel errichtet und im 14. Jahrhundert im toskanischen Stil umgestaltet wurde. Unweit davon liegen die Tagliata Etrusca, ein antiker Felskanal, und das Spacco della Regina, eine sagenumwobene Höhle. Sommerabende füllt der „Festival dei Presìdi“ mit Musik, Theater, Lesungen und kulinarischen Erlebnissen die Plätze der Stadt.
Orbetello – geschichtlicher Überblick
Nach der Herrschaft der Orsini und einem Intermezzo der Republik Siena eroberten 1555 die Spanier Orbetello und erklärten es zur Hauptstadt des Stato dei Presìdi. Aus dieser Zeit stammen die sternförmigen Bastionen, die Fortezza Guzmán und mehrere Küstenbatterien. Später widerstand die Stadt einem französischen Belagerungsversuch, wurde von den Österreichern besetzt und ging schließlich an das bourbonische Königreich Neapel über. Auf dem Wiener Kongress (1815) fiel Orbetello an das Großherzogtum Toskana und gelangte später ins vereinte Italien.
Auch das Umland birgt viel Reiz: Talamone, ein ehemaliges Fischerdorf auf einem Felsen mit Festung aus dem 15. Jahrhundert, bietet weite Ausblicke über das Toskanische Archipel. Südlich der Lagune liegt Ansedonia, heute exklusiver Ferienort, früher römische Kolonie Cosa (3. Jh. v. Chr.). Die Ausgrabungen – Mauern, Forum, Akropolis – zählen zu den bedeutendsten archäologischen Stätten Mittelitaliens. Outdoor‑Fans können den Via delle Batterie-Panoramaweg entlang alter spanischer Forts wandern oder per Kajak die stillen Lagunenkanäle im goldenen Nachmittagslicht erkunden.
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